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Quantenkommunikation: Deutschland auf dem Weg zur sicheren Informationsübertragung

Eine aktuelle Studie des Fraunhofer ISI untersucht die Potenziale und Herausforderungen der Quantentechnologien und zeigt auf, wie Deutschland im internationalen Vergleich abschneidet. Besonders die Quantenkommunikation steht dabei im Fokus, da sie die Sicherheit der Datenübertragung revolutionieren könnte. Die Studie wurde im Auftrag der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) erstellt und liefert wichtige Erkenntnisse zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit.

Die Quantenschlüsselverteilung (QKD) nutzt quantenmechanische Prinzipien, um eine abhörsichere Kommunikation zu ermöglichen. Erste Pilotprojekte belegen die Machbarkeit, doch Skalierbarkeit und Integration in bestehende Netzwerke bleiben Herausforderungen. Eine weitere Schlüsseltechnologie sind Quantenrepeater, die helfen sollen, Quanteninformationen über große Distanzen hinweg zu übertragen. Ihre Entwicklung ist jedoch noch nicht marktreif, sodass weiterhin erhebliche Investitionen und Forschung notwendig sind.

Die Studie zeigt, dass Deutschland im Bereich Quantentechnologien eine führende Rolle in Europa einnimmt. Während China insbesondere bei Quantenkommunikation und -sensorik dominiert, sind die USA und Europa in der wissenschaftlichen Publikationstätigkeit führend. Auch bei Patentanmeldungen liegt Deutschland gut im Rennen, mit Schwerpunkten in Quantencomputing und Quantenkommunikation. Im Unternehmenssektor gibt es weltweit 473 Firmen im Quantencomputing, 22 in der Quantensensorik und 86 in der Quantenkommunikation. Deutschland zählt 18 Start-ups, die meist aus Forschungseinrichtungen hervorgehen. Diese Unternehmen sind essenziell für die wirtschaftliche Umsetzung der Forschungsergebnisse und könnten künftig eine entscheidende Rolle im globalen Wettbewerb spielen.

Die Studie empfiehlt gezielte politische Maßnahmen, um Deutschland wettbewerbsfähig zu halten. Neben langfristiger Förderung sind der Abbau bürokratischer Hürden und die Unterstützung von Start-ups zentrale Punkte. Internationale Kooperationen und die Ausbildung von Fachkräften sind ebenfalls essenziell, um den Anschluss an die weltweite Entwicklung nicht zu verlieren. Darüber hinaus ist es wichtig, die Entwicklung und Standardisierung von Quantenkommunikationsnetzen weiter voranzutreiben, um Deutschland als Innovationsstandort zu stärken. Deutschland ist auf einem guten Weg, aber es bedarf weiterer Investitionen und strategischer Maßnahmen, um eine führende Rolle in der Quantenkommunikation einzunehmen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine gezielte Förderung entscheidend ist, um die wirtschaftlichen Potenziale dieser Schlüsseltechnologie zu erschließen. Wenn Politik, Wissenschaft und Industrie gemeinsam agieren, kann Deutschland langfristig als einer der Vorreiter in der Quantenkommunikation etabliert werden.


Quellen:

Schmaltz, T., Endo, C., Eßwein, R., et al (2025). Studie zum deutschen Innovationssystem. Quantentechnologien und Quanten-Ökosystem. Fraunhofer ISI.  Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI).

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