Forschende aus Jena, Würzburg und Potsdam haben unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF eine ultrakompakte Nutzlast für einen Mikro-Satellit entwickelt, um hochsichere Quantenkommunikation ins All zu bringen. Das Projekt CubEniK zielt darauf ab, einen sicheren Quantenschlüssel über eine Entfernung von 300 Kilometern zwischen Bodenstationen in Jena und München zu übertragen.
Die Technik basiert auf der Quantenschlüsselverteilung (QKD), bei der verschränkte Photonenpaare zur sicheren Datenverschlüsselung verwendet werden. Herkömmliche Glasfasernetze haben eine Reichweitenbegrenzung von etwa 200 Kilometern, daher bieten Satelliten eine Lösung für größere Entfernungen. Jedoch sind herkömmliche Satelliten ressourcen- und kostenintensiv. Daher die Entwicklung von Mikro-Satelliten, auch CubeSats genannt, die kostengünstig als Sekundärlast auf größeren Missionen ins All gebracht werden können. Das am Fraunhofer IOF entwickelte System ist das kleinste seiner Art und passt in einen 16U CubeSat (20 x 20 x 40 cm). Während eines Satellitenüberflugs soll es einen 256-Bit-Quantenschlüssel an die Bodenstationen senden. Diese gesendete Schlüssellänge kann in Zukunft in Hochsicherheitsmodulen verwendet werden, um Datensouveränität in Bereichen wie der Finanzindustrie und bei Regierungsbehörden zu gewährleisten.
Quelle:
https://pro-physik.de/nachrichten/mini-satellit-soll-quantenkommunikation-ins-all-bringen